Heute die Krise

Alle Welt redet von der Krise, einige verspüren sie schon am eigenen Leib. Wer macht solche Krisen? Wer ist an ihnen Schuld? Die Bundeskanzlerin weiß es: Die anderen. In ihrer Neujahrsansprache sagte sie: „Finanzielle Exzesse ohne soziales Verantwortungsbewußtsein, das Verlieren von Maß und Mitte mancher Banker und Manager – wahrlich nicht aller, aber mancher, das hat die Welt in diese Krise geführt. Die Welt hat über ihre Verhältnisse gelebt“. Wer hat da über seine Verhältnisse gelebt, wer gibt das Maß dafür vor? Die Kanzlerin sagt es nicht, aber: „Nur wenn wir diese Ursachen benennen, können wir die Welt aus dieser Krise führen“. Damit hätte sie Recht, nur benennt sie diese Ursachen nicht, statt dessen bekommen „klare Grundsätze“ geboten, das, wie meistens aus Politikermund, nicht ernst gemeinte Blabla wie: „Der Wettbewerb braucht Augenmaß und soziale Verantwortung. Diese Prinzipien müssen weltweit beachtet werden“.

„Finanzaufsicht nach Augenmaß“, davon war schon im Koalitionsvertrag von 2005, die Rede, als man in Deutschland auf Befehl von Oben den „Rheinischen Kapitalismus“ (die „Soziale Marktwirtschaft“) beseitigte und neoliberal „den Kapitalfluß möglichst frei und unkontrolliert fließen lassen“ wollte. Dabei hätte das Beispiel Japan zeigen können, wohin so ein Fluß treibt. Dort hatte man schon Jahrzehnte vorher auf US-Befehl das „Soziale“ aus dem zuvor so erfolgreichen japanischen Weg gestrichen und damit den Niedergang der japanischen Wirtschaft mit Hilfe des Finanz-Kasinos eingeleitet: Die Zahlen auf den Geldkonten schossen in die Höhe, der Lebensstandard von 80% der Bevölkerung wurde abgesenkt, wobei sich konsequenterweise schließlich in den 1990er Jahren sogar die japanischen Verbraucherpreise noch gefallen waren. Doch die Bundesregierung folgte in westlichem Gehorsam den Weisungen und pumpte durch ihre Einkommens- und Steuerpolitik immer mehr Geld aus der angeblich umweltfeindlich produzierenden Wirtschaft in das umweltfreundliche Finanzmarkt-Kasino ab. Sie förderte den Handel mit Verbriefungsprodukten und gründete dafür sogar noch eine eigene Propagandaorganisation, die True Sale International GmbH (TSI) [der Name lautet wirklich „true sale“ und ist kein Witz, eher eine „Verar…“]. Durch die undurchsichtige Verbriefung zweifelhafter „Wertpapiere“, das heißt durch die Organisation des betrügerischen Mehrfachverkaufes der gleichen zweifelhaften „Werte“ in immer neuen Formen ließen sich erstaunliche Renditen versprechen und vorübergehend sogar auswerfen. Ackermann von der nicht mehr sehr Deutschen Bank versprach sich und anderen 25% Rendite. Solche Renditen lassen sich in der Güterproduktion nicht erzielen, sie waren auch nur das Lockmittel, um die angeblich umweltfeindlich produzierende Wirtschaft zu Gunsten der umweltfreundlich spekulierenden finanziell auszutrocknen.

Hinter den finanzpolitischen Machenschaften steckte Professor Axel Webers Whiz-Kid, Jörg Asmussen (SPD). Dieses erwies sich dankbar und verhalf, nach dem es selbst aufgestiegen war seinem Professor auf den Posten eines „Wirtschaftsweisen“ und dann des Bundesbankpräsidenten. Asmussen begann unter Rechtsanwalt Waigel (CDU) seinen Karrierestart im Finanzministerium, Gymnasiallehrer Eichel (SPD) ließ ihn rasch aufsteigen, nur Lafontaine und Heiner Flassbeck bremsten etwas. Doch mit Rot-Grün machten ihn 2003 mit 37 Jahren zum jüngsten Ministerialdirigenten der Republik und Schwarz-Rot zum jüngsten Staatssekretär. In demokratischer Gewaltenteilung sorgte Asmussen im Finanzministerium für Regelungen, kontrollierte ihren Effekt in der (Bundesfinanzaufsicht) BaFin und handelte danach im Aufsichtsrat der Hermes Kreditversicherung, der Deutschen Postbank und der IKB (wo er vor allem in der IKB nach diesen Regeln Milliarden Verluste einfuhr). Er hatte auch die True Sale initiiert, in deren Gesellschafterbeirat er noch sitzt. Mit der Krise endete die Karriere nicht. Jörg Asmussen wurde neben fünf anderen in die Expertengruppe „Neue Finanzmarktarchitektur“ berufen, um Vorschläge für die neue Finanzmarktregelung zu entwerfen. „Angriffe der Opposition gegen Asmussen sind haltlos“, meinte Ministeriumssprecher Torsten Albig, denn „Seine Einschätzung zur Bedeutung von Verbriefungsprodukten entspricht der schon im Koalitionsvertrag niedergelegten Position der Bundesregierung“. Die von ihm propagierten Asset Backed Securities und der möglichst wenig kontrollierte Handel mit diesen war eine der Hauptursachen der Finanzkrise 2008.

Am 20.10.2008 nahm die (zur Schaffung hochdotierte Experten-Arbeitsplätze) neugegründete Finanzmarktstabilisierungsanstalt (FSMA) mit einem Startkapital von 100 Mrd. Euro ihre Arbeit auf. Sie will nicht die deutsche Wirtschaft, sondern nur deren Finanzsektor vor dem herbeispekulierten Zusammenbruch retten. Dafür darf sie Kreditbürgschaften in Höhe von bis zu 400 Mrd. Euro für deutsche Kreditinstitute übernehmen. Für die vorsichtig veranschlagte Ausfallquote von 5% stehen der FSMA 20 Mrd. Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung. Nach dem Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz darf sie den Verspekulierern ferner 80 Mrd. Euro Stammaktien, stimmrechtslose Vorzugsaktien oder Genußscheine abnehmen oder ihnen sogenannte Problempapiere abkaufen. Dies sind im Zusammenhang mit der Kreditkrise faul gewordene Risiko-Positionen („Toxic Waste“ im Analysten-Jargon) wie Zertifikate und durch Forderungen besicherte Geldmarktpapiere (ABCP). Betrieben wird die FSMA von ihrem Lenkungsausschuß aus Vertretern der Ministerien, des Bundeskanzleramtes, der Länder und der Bundesbank. Die Arbeit der FSMA wird bewußt undurchsichtig gehalten. Es gibt zwar einen neunköpfigen Kontrollausschuß, in dem Mitgliedern des Finanzausschusses des Bundestags sitzen, doch wem ist der Rechenschaft schuldig? Der Steuerzahler haftet mit riesigen Summen für die Finanzbranche, erfährt aber nicht, was mit dem Geld geschieht.

Es geht also weiter in Berlin, als hätte man nichts verbockt, und die Kanzlerin predigt: „Gemessen an den Sorgen der Opfer von Kriegen und Gewalt muten unsere Probleme in Deutschland vergleichsweise gering an. Das alles sind gute Gründe für Zuversicht. Das ist der Geist, mit dem Deutschland das Jahr 2009 meistern wird. Meine Devise ist: Wir wollen die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise nicht einfach überstehen. Wir wollen stärker aus ihr herausgehen, als wir hineingekommen sind. Wir haben das zerstörte Deutschland nach dem Krieg aufgebaut“. Das geschah allerdings mit einer gänzlich anderen Finanzpolitik. Doch wer kennt noch Fritz Schäffer mit seinem Juliustrum, den er in diesen „Notzeiten“ angespart hatte und auch konnte? Schließlich mündete die Neujahrsbotschaft von „Fraulein“ Merkel (so hätte man sie zu Schäffers Zeiten wohl genannt) in so nette Sprüche wie: „Wenn Sie sich auch im kommenden Jahr, jeder an seiner Stelle für etwas einsetzt, das für ihn in diesem Land besonders liebens- oder lebenswert ist, dann wird es uns allen noch besser gehen“. Jeder muß nur wollen. Also wollen Sie mal Herr oder Frau Arbeitsloser, Harz-IV-Empfänger, Leiharbeiter, Kurzarbeiter: Kein Job, kein Moos, keine zahlungsfähige Nachfrage, keine Produktion, keine Investition noch weniger Job, noch weniger…

Die Industrieproduktion fällt immer schneller. Der Einkaufsmanager-Index (EMI), eine Umfrage unter etwa 500 Firmen, fiel im Dezember 2008 tiefer als je zuvor seit April 1996, als man vergleichbare Umfragen aus den USA nachzuäffen begann. Aus ihm wird deutlich, daß die Industrie insgesamt, ohne Ausnahme, ihre Produktion um etwa 10 % zurückfährt. Natürlich kann es auch mehr sein, weil Manager aus „psychologischen“ Gründen vorsichtig antworten. Nach anderen Aussagen kämpfen die Firmen mit enormen Überkapazitätsproblemen. (Über)Kapazitäten bemessen sich an der zu erwartenden Zahlungsfähigkeit potentieller Kunden und deren Kunden usw., also der Gesellschaft. Gegenüber 2006 sank der Einzelhandelsumsatz in Deutschland nach amtlichen Angaben um 5% und die Zulassung von Autos um 14%. Was nicht verkauft wurde, liegt auf Halde. Entsprechend rechnet der „Wirtschaftsweise“ Wolfgang Wiegard (Welt online vom 2. Januar) 2009 mit einer deutlichen Verschlechterung am Arbeitsmarkt. Auch hier gibt es offensichtlich „Überkapazitäten“: Keine Gewinnerwartung, keine Investition, kein Job. Wirtschafts-Experten (und was man davon halten soll, zeigen die letzten Jahre) schätzen den Abschwung im laufenden Jahr zwischen zwei und 2,7 Prozent und selbst die alles schönredende Politik rechnet mit 700.000 Arbeitslosen mehr, meinte Wiegard. Die Firma Creditreform rechnet in einer Prognose vom gleichen Tag mit 35.000 Firmenpleiten im Jahr 2009 in Deutschland, also 17 Prozent mehr als 2008. Warum das?

Die bessergestellte Gesellschaft, etwa 20% der oberen Einkommensklassen und einige Cleverle, die es ihnen gleich tun wollten, haben mit ihrem Geld der Rendite wegen im Finanzmarktkasino gespielt und, wie sich nun herausstellt, verspielt. War das verwunderlich? Keineswegs! Es war systemimmanent notwendig. Sogenannte Wirtschafts-Experten hatten in den letzten Jahrzehnten vor lauter Rentabilitätsberechnungen und Computerprogrammen zur Renditesteigerung eine ganz primitive Wahrheit vergessen. Geldgewinne müssen, wenn sie werthaltig sein sollen, „realisiert“ werden. Geld an sich ist wertlos (und in unserem Geldsystem von bevorrechtigten Privatbanken fast in beliebiger Menge zu drucken), es ist ein Berechtigungsschein auf die gesellschaftliche Produktion/Leistung. Erst durch den Geldgewinn angeregte neue Leistungen „realisieren“ diese Gewinne. Ein Schnitzel oder eine Drehbank, die nicht produziert wurden, ist nichts wert. Angeblich kann Geld „arbeiten“, aber es erbringt unter sich, also im Finanzmarkt-Kasino keine Leistung. Denn werden Geldgewinne in „Wertpapiere“ umgesetzt und damit auf den Finanzmärkten „gehandelt“, wird dieses Geld damit schon „wertlos“, das heißt es verschwindet im Wert der Papiere und taucht allenfalls im Preisanstieg der sonst schon vorhandenen Werte auf.

Wenn Unternehmen wegen der rückläufigen Nachfrage gezwungen sind, nur um das Geld für die nächste Rate (der Bankzinsen und Gehälter) zusammenzubringen, die Preise ihrer auf Lager produzierten Waren zu senken, dann wird genau der Effekt des Geldes, das nicht durch Werte, das heißt neue Leistungen gedeckt war, aus dem System genommen. Doch warum fließt das im Finanzkasino spielende Geld nicht auf die Märkte zurück, um dort Leistungen zu veranlassen? Es steckt in „Wertpapieren“ und die sind so viel wert, wie die zahlungsfähigen Nachfragen nach ihnen. Können ihre Inhaber sie nicht verkaufen, löst sich ihr Wert in das auf, was er ist, in Nichts – das ist dann die Finanzkrise. Papiere werden unverkäuflich, wenn ihre „Rendite“ unglaubwürdig wird und schlagen dementsprechend in Verluste um. Diesen Vorgang wollen Rettungsgelder der Regierung aufhalten. Haben ihre Inhaber wie viele Clervele „aussichtsreiche“ Wertpapiere auf Pump gekauft, müssen sie jetzt „Sicherheiten“ nachlegen. Aus Wertpapieren wurden Risikopapiere und auf die leiht niemand. Ihre Inhaber gehen Pleite und erkennen nun endlich, daß der Wert ihrer Finanzschnäppchen sich nur auf deren Papierwert und die Phantasie wirtschaftspsychologisch manipulierter Käufer gründet.

Wenn die Bundesregierung im Gefolge der US-Regierung hier irgend etwas retten will, dann ist es die Illusion, den Glauben an Wertpapiere hinter denen keine Leistungen (in Form von sinnvollen Investitionen oder Gütern mit zahlungsfähiger Nachfrage) stehen. Dafür macht sie Milliarden Euro an potentiellen Steuereinnahmen locker, aber nicht für Investitionen zum Beispiel in neue inner- und außerstädtische Verkehrssysteme, zukunftsfähige witterungsunabhängige Energiesysteme oder in die Existenzvorsorge vieler Bürger, die sich mehr oder weniger notgedrungen haben überreden lassen, ihre Altersvorsorge durch den Kauf von Finanzschnäppchen statt der Gestaltung der Verbrauchsgüterproduktion auf neuestem technischen Niveau zu sichern.

Die Krise war systemnotwendig. Ihr eigentlicher Grund liegt, wie schon öfters hier ausgeführt, im Geldsystem, an dem kein „Anerkannter“ rühren darf, ohne sein „Anerkanntsein“ zu verspielen. Sie sollten sich damit näher befassen ebenso wie mit dem angeblichen Klimaschutz. Denn beides sind nur Mittel, Sie zu erst in die Armut zu treiben und dann als unverwertbar aus dem Verkehr zu ziehen.

Der Bock als Gärtner

Nun hat sich der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer für die Fehler entschuldigt, die „andere“ in der Bayerischen Landesbank begangen haben und die den Staat Milliarden Euro kosten, die selbstverständlich früher oder später der Bürger zu tragen hat. Entschuldigungen kommen gut an und kosten nichts. Der Bürger fühlt sich hofiert. Das soll er auch, um sich so besser an der Nase herumführen zu lassen.

„Überflüssige Regulierungen abbauen“: Dazu werden wir eine interministerielle Arbeitsgruppe eingerichtet, die im Dialog mit Marktteilnehmern ein ‚Möglichkeitspapier’ zum Bürokratieabbau im Finanzsektor vorlegen soll. Bestehende Gesetze, Verordnungen und sonstige Regulierungen sind darauf zu prüfen, ob sie ihr Ziel kostengünstig erreichen oder noch erforderlich sind. Als Startprojekt bietet sich die anstehende Novelle des Investmentgesetzes an“. So stand es im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD der jetzigen Bundesregierung unter der Rubrik „Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Wirtschaft und Beschäftigungs-Wachstum“ ist ein international wettbewerbsfähiger „Finanzplatz Deutschland“. Er „sollte in der kommenden Legislaturperiode ausgebaut werden“.

So hat man nicht nur den Verkauf von Wohnungen, Strom. Gas- und Wasserwerke und mittelständischer Firmen an internationale Heuschrecken „liberalisiert“, sondern auf Empfehlung von Jörg Asmussen, Staatssekretär und Abteilungsleiter „Geld und Kredit“ im Bundesfinanzministerium auch „den Einsatz neuer Finanzierungsinstrumente“ gefördert. Asmussen der daneben noch im „Aufsichtsrat der IKB-Bank“, die sich an Derivate-Geschäften verschluckt hatte, saß und im „Verwaltungsrat der deutschen Bankenaufsicht“ (Bafin) sitzt, hatte auch empfohlen, den Banken „keine unnötigen Prüfungs- und Dokumentationspflichten“ aufzuerlegen, wenn sie „in gängige ABS-Produkte investieren“. (2006 ausdrücklich in der „Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen“). ABS steht für „Asset Backed Securities“, die der Präsident der Bafin inzwischen wortgewaltig „Giftmüll im Internationalen Finanzsystem“ nennt. Dieser Giftmüll wurde für die Banken von sogenannten Zweckgesellschaften der Banken außerhalb der Reste an verbliebener Bankenaufsicht gehandelt. Man habe die Risiken nicht erkannt, ist ein dummer Spruch. ABS und ähnliche Derivate-Papiere hatte der hochverehrte Oberspekulant Buffet (neben vielen anderen seriöseren Menschen, die aber weniger Geld gemacht hatten) schon vor Jahren „finanzielle Massenvernichtungswaffen“ genannt. Auch daß die Bankenaufsicht überfordert gewesen sei, ist ein dummer Spruch. Der anerkannte Kommentar zum Kreditwesenrecht von Boos, Fischer, Schulte-Mattler enthielt alles richtig, was man in Berlin falsch gemacht hat. Wie denn nun, „absichtlich“ oder „auf Befehl“?

Jörg Asmussen ist nun wieder der vertrauenswürdige Mann, der das 500 Mrd. Euro schwere Bankenrettungspaket – für das Sie als Bundesbürger demnächst haftbar gemacht werden – vorbereiten und schnüren durfte. Schließlich verfügt der Mann über die nötige Erfahrung. Horst Seehofer sitzt rechts neben dem Linken Oskar „Brünnlein“ (Lafontaine) in der Kreditanstalt für Wiederaufbau, die die Gelder verteilen darf, also regelt, wer etwas von dem Brocken bekommt und wer nicht. Neben ihnen sitzen all die anderen Koryphäen aus der Industrie und Handels-, der Groß- und Außenhandels-Kammer, die Finanzminister von Rheinland Pfalz, des Saarlands und Bayerns, der Präsident des Deutschen Sparkassenverbands, der Landesbank Baden Württemberg, weitere Mitglieder des deutschen Bundestages, um nur einige zu nennen. Ach ja, da ist noch Robert Koch aus Hessen, der die mit Steuergeldern sanierte deutsche Industriebank an die US Kapitalgesellschaft Lone Star verscherbelt hat.

Die australische Bank Macquarie hat kürzlich einen Aufsatz über den Zustand des deutschen Übertragungsnetzes der Firma Vattenfall, eine der nur vier großen Stromerzeuger im Lande schreiben lassen und über den Sinn eines einheitlichen, bundesweiten Übertragungs-Netzes spekuliert. Will sie es ganz kaufen, oder nur den Teil von Vattenfall? Jedenfalls hat auch E.ON-Netz die Mitarbeiter informiert, daß der Verkauf des Unternehmensbereiches geplant sei. Das Stromnetz ist inzwischen für eine noch produzierende Volkswirtschaft vielleicht wichtiger geworden als das Eisenbahnnetz. Die Privatisierung des englischen Bahnschienen-Netzes vor einigen Jahren hatte dazu geführt, daß ihre Bahn wegen fehlender Erhaltungs-Investitionen von einer Katastrophe zur nächsten fuhr und die Privatisierung – so weit es ging – mit großen Verlusten zurückgenommen werden mußte. Jetzt will die Bundesregierung das Gleiche mit dem Stromnetz erreichen. An wen wird die australische Bank das Stromnetz wohl anschließend gewinnbringend weiter verhökern. An Soros, die GazProm oder eine der FED-Banken?

Die technischen Probleme des Übertragungs-Netzbetrieb werden ignoriert, jedenfalls werden zu ihrer Eindämmung keine Regelungen getroffen. Das Netz wird wegen der aufgrund des Nasengeldes nach dem Erneuerbare Energiengesetz (EEG) sprunghaft ansteigenden, zackigen Stromeinspeisungen in bald unbezahlbare Kosten getrieben, was zu seinem Verkauf durch die Konzerne führt. Des weiteren wird die einzig zukunftsorientierte Stromerzeugungs-Technik, die Kernkraft weiterhin mit den gleichen hirnrissigen Argumenten und der puren Angstschürerei verteufelt. Der Bundesumweltminister heizt dadurch, und durch die Gorleben-Blockade, die Anti-Kernkraftstimmung in der Bevölkerung weiter an. Die Bundeskanzlerin schweigt dazu und treibt mit ihrer CO2-Wärmetod-Hysterie den Ausverkauf der deutschen Industrie zusätzlich voran – absichtlich oder auf Befehl. Die Gewerkschaften jammern – der Mitglieder wegen – hilflos den Arbeitsplätzen nach, bekommen aber den Hintern nicht hoch, um sich und ihre Mitglieder endlich ernsthaft über die wirklichen Risiken der Kernenergie und der Klimahysterie zu informieren.

Infolgedessen wird der Strompreis angehoben. Das trifft die Haushalte nicht nur direkt sondern indirekt über jede Zahlbürste, die mit Strom hergestellt und vertrieben werden muß. Man spricht von weiteren Erhöhungen um 10%, also um rund zwei Cent pro kWh. Die effiziente Herstellung einer kWh ab Kraftwerk kostet nur rund 2,5 Cent. Wieso die Erhöhung? Unverändert bleiben die Produktionskosten bei Braunkohle und Kernkraft (rund 50%); bei Steinkohle und Gas (zusammen rund 30%) sind sie um 40% gestiegen, was hoch gerechnet 0,75 Cent pro kWh ausmachen würde. Die restlichen Kosten stammen zu gleichen Teilen aus dem EEG (Vergütung Sonne- und Wind-Energie, rund 7%), aus den erhöhten Abschreibungen der Netzkosten mit Genehmigung der Regulierungsbehörde und den unsinnigen Kosten der Strom-Börse, die nicht wegen der Arbeitsbeschaffung sondern angeblich, um die Preise zu drücken (Markt-Ideologie), geschaffen wurde. „Diese Erhöhung muß man direkt und ausschließlich und in voller Höhe den deutschen Energie-Politikern zurechnen“ schrieb ein Fachmann aus NRW. Denn durch den Ausbau der wetterwendischen Windkraft und den Kernkraft-Ausstiegsbeschluß zwingen sie die Versorger in Gas und Kohle. Der Ausbau der Windstrom-Anlagen macht den Ausbau des Netzes teuer.

„Windenergie wird weithin als Energie-Träger angesehen, der Erdöl und Kohle bei der Erzeugung elektrischen Stroms ersetzen kann. Beschreibe einen besonderen Vorteil und einen besonderen Nachteil der Erzeugung des elektrischen Stroms mit Hilfe von Windenergie“ verlangte jüngst eine PISA Erhebung von den Schülern. Die richtige Antwort war aber nicht die fehlende Bedarfsgerechtigkeit, sondern die Knappheit windhöffiger Standorte. Der Grund dafür? – Sie können wählen zwischen gläubige Dummheit oder propagandistischer Absicht?

In Posen treffen sich zur Zeit weit über 10.000 Leute aus 86 Ländern, um durch Geschrei (weshalb sonst sind es so viele) ihren Ländern extrem hohe Kosten für die vermeintliche Klimarettung aufzubürden. Da das Kyoto-Protokoll von 1996 nicht verhindern konnte, daß die CO2-Emissionen statt, wie beschlossen, hinter den Stand von 1990 fallen, deutlich weiter gestiegen sind, sucht man jetzt nach drastisch teureren Maßnahmen. Unerheblich, daß trotz dieses CO2-Anstiegs die durchschnittliche Globaltemperatur seit 1998 deutlich gefallen sind und weiter fallen, was dem Dogma nach nicht sein dürfte. „Dieses Geschrei ist Überreaktion und basiert auf schlechter Wissenschaft“ sagte Andre Bernbier, eine Meteorologe von WJW Channel 8, „Ich kenne persönlich keinen Meteorologen weder hier in Cleveland noch irgendwo sonst, wo ich gearbeitet habe, der dem Hype über die vom Menschen gemachte Erwärmung zustimmt“ – warum gibt es solche Leute im Amt nur in den USA und nicht bei uns? Es lassen sich empirisch keine Hinweise auf einen nennenswerten Einfluß des CO2 auf das Klima finden, wohl aber einen, der das Pflanzenwachstum fördert. Aber es gibt genug Vollidioten, die den Propaganda-Schaumschlägern für die Finanzmärkte alles willfährig nachplappern. Denn es geht bei dem Klima-Hype um die Umlenkung der entsprechenden Gelder von Investitionen in die Verbrauchsgüter schaffende Industrie zu den geldgierigen Finanzmärkten. Denn ein Wertpapier ist lediglich so viel wert, wie dafür zahlungsfähige Nachfrage erzeugt werden kann. Das bestätigen derzeit fallende Preise an den Börsen, trotz der Billionen, die Regierungen zum Aufrechterhalten der Preise dorthin schaufeln.

Und jetzt will man uns mit den Massakern in Mumbay wie 9/11 noch so ein Märchen aus Al Qaida und einer Nacht auftischen, statt endlich mal nachzufragen, wer eigentlich und zu welchem Zweck den ISI, den pakistanischen CIA, befehligt. Dessen unsicher gewordener Chef war erst vor kurzen auf ausdrücklichen US-Befehl durch Ahmed Shuja Pasha, nach dessen längerem Aufenthalt in Washington, ersetzt worden. Oder zu fragen, weshalb Ratan Tata, der Chef des durch Investitionen großer Foundations reichsten Firmakomplexes Indiens, dem neben Energie- und Kommunikationsfirmen auch das Taj Mahal Hotel gehört, die Sicherheitsmaßnahmen im Hotel vor dem Attentat gelockert hatte, als/obwohl er über das anstehende Attentat von westlichen Agenturen nachweißlich informiert worden war. Und die unzähligen Ungereimtheiten, die inzwischen aus der ersten, noch wenig zensierten Berichterstattung wieder mühsam heraus gebügelt werden müssen, um dann wie im Fall 9/11 mit dem „ach, alles Verschwörungstheorien“ beiseite gewischt zu werden. Was auch geschehen mag – kleine Leute werden sich von ihrem aktiven Glauben an die scheinbar selbstgewählten Verantwortlichen nicht abbringen lassen. Dabei geht es auch in Bombay nur um eine der Strategien, Kanonenfutter für die endgültige Eroberung der eurasischen Landmasse im Sinne von Mackinder/Brzezinski nahezu kostenlos anzuwerben.

Was soll man denn machen? Etwa wie Chuck? Der junge Chuck will arbeiten und dazu eine eigene Range aufbauen. Als erstes schafft er sich ein Pferd an. Er gibt einem Bauern seine letzten hundert Dollar und dieser will am nächsten Tag das Pferd liefern. Am nächsten Tag kommt der Bauer mit schlechter Nachricht. „Das Pferd ist in der Nacht leider tot umgefallen“. „Macht nichts“ sagt Chuck „gib mir mein Geld zurück!“ „Geht nicht“ klagt der Bauer „ich hab das Geld gestern für Dünger ausgegeben“. Chuck denkt nach „Dann gib mir wenigstens den Kadaver!“ „Wozu das?“ fragt der Farmer erstaunt. Nach ein paar Wochen treffen sich die beiden wieder. Der Farmer wie eh und je abgerissen, Chuck piekfein herausgeputzt. Der Bauer wundert sich. „Ich habe ein Pferd verlost und 500 Lose á zwei Dollar verkauft. Das war mein erster Profit“ „Wie das tote Pferd, und keine Reklamationen?“ „Doch der Gewinner klagte, dem gab ich seine zwei Dollar zurück.“

Statt zu arbeiten, kauft Chuck Politiker und verkauft Asset Backed Securities… (frei nach Francisco d‘Amconia)