Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!

Der Papst wurde gekonnt hereingelegt. Er reagierte, wie man es von einem Deutschen erwartet hatte. Nun weiß die Welt, auf wessen Stimme der Papst zu hören und unter welches Dogma er sich mit seinen anderen Dogmen zu beugen hat. Ein mutiger und wahrheitsliebender Papst hätte sich in der nichttheologischen Sache zurückgehalten und statt einer pflichtbewußten Antwort die Archive des Vatikans bezüglich des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegsbehandlung Deutschlands geöffnet und dafür gesorgt, daß fachkundige Historiker und nicht Propagandisten aus Deutschland den Sachverhalt historisch-kritisch klären – was auch immer dabei herausgekommen wäre. Doch das wäre angesichts der Machtverhältnisse „taktisch“ nicht klug gewesen. Aber soll der Papst taktisch klug sein? Eher wahrhaft! Aber Wahrheit gibt es nicht auf Gehorsam – auch nicht einem Papst gegenüber, Wahrheit erringt man sich nur aufgrund ehrlicher Anstrengung und selbst dann leider nur in Annäherung; und es gibt sie nur so, daß man sein Leben dran wagen muß – woran auch sonst. Alles andere ist Geschwätz, wie der größte Teil dessen, was wir Leben nennen.

Der Kooperationsrat der arabischen Golfstaaten, dem Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuweit, Bahrain, Katar und das Sultanat Oman angehören, hat laut arabischer Zeitungen vom 6. Februar die gewaltsame Beschlagnahme eines libanesischen Schiffs mit 60 Tonnen Hilfsgütern für die Bevölkerung des palästinensischen Gaza-Streifens durch Israel eine „Piratenaktion“ genannt, die eine „Fortsetzung der verbrecherischen Politik Israels gegenüber dem palästinensischen Volk ist“. Gewiß starke Worte! Der GCC rief die Weltgemeinschaft, insbesondere den UN-Sicherheitsrat auf, „ernsthafte Sofortmaßnahmen zur Sicherheit des libanesischen Schiffes und dessen Besatzung zu ergreifen und die schändlichen Handlungen Israels gemäß den Bestimmungen des Völkerrechts zu unterbinden“. Haben denn die vielen ähnlichen Aufrufe seit 1948 je etwas gebracht? Wer im Westen wird sich daran halten, Konsequenzen ziehen, wenn dies nicht einmal die „arabischen Brüder“ tun? Das Dollarhemd war ihnen immer näher als der Bruderschaftsrock.

Bis zum 30. Juni 2008 war der Wert aller umlaufenden Anleihen in der Welt auf sagenhafte 86.086,7 Mrd. US-Dollar, also auf über 86 Billionen gestiegen. Allein in den letzten zwölf Monaten davor hatten sie um sagenhafte 12 Billionen US-Dollar zugenommen. Was ist mit dem Geld geschehen, welche Werte wurden dafür geschaffen? Nur die noch offenen Anleihen (ohne die Derivate) entsprachen damals rund 154% der ermittelbaren Weltwirtschaftsleistung. Hat irgend jemand Konsequenzen daraus gezogen? Das erforderliche Geld, um diese Anleihen unterzubringen wurde geschaffen – ohne Gegenwert. Früher nannte man das Wechselreiterei und sperrte die Reiter ein. Heute hat jeder darauf gebaut, daß das Ganze nicht auffliegt, bevor er seine Schäfchen im Trockenen hatte. Jeder wußte: Den letzten beißen die Hunde. Alle sorgten sich nur darum, nicht selbst zu den letzten zu gehören. Wenn eine solche Einstellung weit verbreitet ist, kann man eine Welt geplant in den Ruin treiben, ohne daß ihre Bewohner Einspruch erheben – denn keiner ist in eigener Vorstellung der letzte. Dies sind immer nur die anderen, alle anderen Gehorsamen – zur Freude derer, die über den Dingen stehen und den Finanzsalat anrichten. Die Zahlen waren bekannt, die Folgen leicht errechenbar. Es gab genug Hinweise auf die Folgen. Haben die vielen Hinweise seit 1944 (Bretton Woods, Dollar als Weltreservewährung) oder seit 1971 (Trennung der Finanzmärkte von der werteschaffenden Wirtschaft) je etwas gebracht? Sie verhallten im Hecheln der Schnäppchenjäger.

Jetzt pfeift die heiße Luft aus dem System. Der Wert aller umlaufenden Aktien der Welt, lag laut Bloomberg Ende Oktober 2007 bei 62,5 Billionen US-Dollar. Das vorläufige Tief am 20. November 2008 lag bei 27,7 Billionen: Wie gewonnen so zerronnen. Die produzierende Wirtschaft, die den Werten entsprechen soll, kann die Bevölkerung nicht mehr ernähren. Die FAZ warnte am 30. Januar: „Humanitäre Katastrophe droht“ – „Die Krisen des vergangenen Jahres haben mehr als 100 Millionen Menschen in Not und Elend zurückgeworfen. Durch das zeitliche Zusammenfallen von Ernährungskrise und Finanzkrise müssen über eine Milliarde Menschen hungern. Auch Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sprach von einer „humanitären Katastrophe“, der CSU-Politiker Ruck von einer „kritischen Phase“ der Entwicklungspolitik, der FDP-Abgeordnete Königshaus warf der Ministerin vor, keine Analyse für die Gründe der neuen Armut geliefert zu haben. Die Grüne Ute Koczy kritisierte, die EU-Ausfuhrhilfen für Milchprodukte vernichtete die Existenz vieler Bauern in Afrika. Trotz der beschlossenen Aufstockung des Etats des Entwicklungsministeriums um 5,8 Mrd. Euro ist das nur Geschwätz, „window dressing“ für dumme Leute. Die reale Wirtschaft wurde gezielt zurückgefahren, „gesundgeschrumpft“ mit vorhersehbaren Folgen, wie ein Messer, das man einem in den Bauch rennt. Und Sie hören noch immer auf solche „Experten“.

All die Milliarden an Entwicklungshilfe in den vergangenen Jahrzehnten hat den entsprechenden Ländern kaum etwas an Entwicklung gebracht. Das Geld ging an Banken, die in Ermangelung anderer kreditwürdiger Kreditnehmer den Nackigen Kredite aufgenötigt hatten. Als sie ihnen nicht mehr in die Tasche greifen konnten, weil die Rohstoffe inzwischen in sicheren Händen waren, mußten sie der Zinsen wegen in unsere Taschen greifen. Das hieß dann Entwicklungshilfe. Das wiederholt sich nun mit den „Hilfspaketen zur Rettung der Wirtschaft“. Insolvente Schuldner reichen die Regierungsgelder oder von der Regierung abgesicherter Kredite an ihre Bankiers weiter, um ihre Insolvenz etwas hinauszuzögern und Schulden in den Bankbüchern weiter als „werthaltig“ führen zu lassen. Geschaffen wird dadurch nichts, und die neuen, zusätzlichen Kredite machen sie nicht kreditwürdiger.

Das Krisenproblem ist doch nicht, daß den Banken das Geld ausgegangen sei und sie keine Kredite mehr vergeben könnten. Banken schaffen sich das Geld weitgehend aus dem Nichts (aus 4% und noch mal 2% „high powered money“ Hinterlage). Ihr Problem ist, kreditwürdige Kreditnehmer zu finden. Wirtschaft, Staaten und Haushalte sind weitgehend überschuldet und damit kaum mehr kreditwürdig. Daß das so ist, folgt nicht aus der Bösartigkeit der Bankiers (die aber nicht auszuschließen ist), eher aus ihrer Dummheit. Im wesentlichen ist sie systembedingt: Des einen Ausgaben/Kosten sind des anderen Einnahmen/Erlöse, für Geldgewinn ist in einem solchen System kein Geld vorhanden (wenn der Markt die Preise schnell einregeln würde, was er natürlich nicht tut). Ferner: Geldgewinn hat Geldvermehrung als Voraussetzung. Geld wird schließlich nur als Schuld/Kredit erzeugt und bei Rückzahlung des Kredits wieder vernichtet. Da bei der Gelderzeugung durch Kredit die fälligen Zinszahlungen in der Regel nicht mit erzeugt werden, werden die erforderlichen Zahlungsmittel aus dem Geldumlauf der Wirtschaft abgezweigt, beziehungsweise durch zusätzliche Kredite, die nicht wertschöpfend eingesetzt werden, zinsträchtig geschaffen. Auf diese Weise akkumuliert sich erst sehr langsam aber geometrisch ansteigend die Verschuldung in der Wirtschaft, bis sie jede weitere produktive Initiative unterdrückt (Natürlich machen auch einige entsprechend Geldgewinne, d.h. akkumulieren Forderungen, aber die tummeln sich weitgehend auf den Finanz- und nicht auf den Gütermärkten; sie wollen Macht aber keine Produkte). Durch allerlei Finanzmarktinnovationen, die nüchtern betrachtet nichts anderes als schöngefärbte Wechselreiterei sind, werden immer mehr Zahlungsmittel geschaffen und in Umlauf gebracht. Das beschleunigt den geometrischen Anstieg der Verschuldung über das noch tragfähige Maß hinaus. Jeder der rechnen wollte, konnte sich davon überzeugen.

Dieser System-Fortschritt in die geplante Verschuldung wurde in der Vergangenheit durch die sogenannten Kondratieff-Zyklen immer wieder unterbrochen. Das geschah, weil bei Ausbruch systemischer Krise Produktivitätssprünge durch neue Technologien möglich wurden. Dabei wurden die Inhaber der alten Technologien radikal entwertet und aus dem Markt geworfen, und weil dem Produktivitätssprung nicht die Preise entsprechend einbrachen, eröffnete die entsprechend sprunghafte Ausweitung des Geldkreislaufs eine neue Runde des Kreislaufs. Die heute in Aussicht genommen „neuen“ Technologien ermöglichen einen solchen Quasi-Neuanfang nicht, weil sie (die sogenannten „erneuerbaren“ Energien) nicht zu einem Produktivitätssprung, sondern zu einem Produktivitätseinbruch mit entsprechendem Wirtschaftsschrumpfen führen.

Auch eine solche systemlogische Entwicklung ist kein Geheimnis, sondern den Managern des Systems (nicht unbedingt den hochdotierten Über-den-Tisch-Ziehern in den Firmen) wohlbekannt. Daraus ergeben sich dann zum Beispiel Forderungen wie diejenige von der schon am 24. Januar in der Leipziger Volkszeitung zu lesen war. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes forderte die Deutschen auf, auf Fleisch weitgehend zu verzichten („Ich empfehle eine Rückkehr zum Sonntagsbraten!“). Troge will mit Hilfe des „Klimaschutzes“ das Finanzsystem retten. Kühe seien „wahre Klima-Killer“, meint er, weil sie bei der Verdauung Methan freisetzen, was die Atmosphäre […] Neben der Regelung und Kontrolle gegen den selbsterzeugten Terrorismus fordert er nun entsprechende Umweltregelungen: Fleisch nur noch sonntags. Schokolade montags. Sauerkraut (wegen des Methans beim Menschen) allenfalls dienstags oder ganz verbieten, Bier nur am Sonnabend usw.

Was hat das mit dem eingangs erwähnten Dogma der Dogmen zu tun? Wer sich an Dogmen hält, ohne sich über den Wahrheitsgehalt ein Urteil zu verschaffen, wird sich – vernünftig wie er dadurch nun einmal geworden ist – früher oder später jeder Verhaltensregelung beugen. Das ist der Grund, weshalb die Massen von ansonsten nicht ganz dummen Leuten mit Geßlerhüten auf der Stange (siehe Schillers Wilhelm Tell – so eine Angabe sei beim heutigen Bildungsstand erforderlich, hat man mir gesagt) geradezu gereizt werden: Nur Übung macht den Meister.

Die Übung ist erforderlich, damit Leute nicht über zusätzlichen Belastungen unter dem Vorwand Klimaerwärmung lachen, wenn sie in den Januar Informationen hören: 20 cm Schnee in Jebel Jais am Golf. Die Leute dort haben nicht einmal ein Wort für Schnee in ihrer Sprache. Holländer fahren zum ersten Mal seit langem wieder auf ihren zugefrorenen Kanälen Schlittschuh, dabei hat sich Verteidigungsminister Eimert van Middelkoop, das Handgelenk gebrochen hat (wohl wegen der fehlenden Übung in früheren Jahren). In den USA gab es minus 38 °C in Nordwest Minnesota. Man mußte dort wegen des hohen Schnees Hundeschlittenrennen absagen. In Florida erstarrten die Zitrusbäume im Eis. Das Eis dehnte sich in der Arktis, statt abzuschmelzen, in Rekordtempo aus. Südamerika klagte über zu kalte Sommer, nur in Australien war es verhältnismäßig warm. Aber das verstehen Sie nicht, darüber informieren sie nur Fachautoritäten wie Herr Rahmstorf, Schellenhuber Latif und Konsorten.

Selbst den Linken in den USA kommen allmählich Zweifel. Der bekannte linke Umweltforscher der Universität Pennsylvania, Dr. Robert Giegengack sagte der Pennsylvania Gazetta „Ich glaube nicht, daß Globale Erwärmung es unter die ersten zehn Ursachen schafft, die dem Menschen schaden“. Kommentator und Obama-Fan, Harold Ambler, meinte in der Huffington Post: „Gore schuldet der Welt eine Entschuldigung für das, was er ihr mit seinen Aktionen in Sachen Klimaerwärmung angetan hat“. Die Behauptung „the science is in“ (die Wissenschaft ist geklärt) ist in diesem Fall die dickste Lüge (whopper), die der Menschheit in ihrer Geschichte je verkauft wurde.

„Es ist nicht nur falsch, daß sich menschliche Aktivität nennenswert auf die Klimaerwärmung auswirkt, die Klimaerwärmung war einmal“, sagte der progressive, pensionierte US-Navy Meteorologe Dr. Martin Hertzberg unter carbon-sense.com, und: Die Durchschnittstemperatur der Erde hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. „Diese Daten zeigen, daß die hysterische Angstmache über eine menschengemachte Klimaerwärmung vollkommen unbegründet ist“. Und der linke Physikprofessor von Ottowa Dr. Denis Rancourt schrieb: „Der Klimaerwärmungs-Mythos dient als roter Hering dazu, die eigentliche Wahrheit (die Schuld an der Finanzkrise) zu verbergen“.

So etwas wie Gürtel-enger-schnallen zwecks Klimaschutzes muß eingeübt sein, und es wurde mit allerlei anderen Geßlerhüten eingeübt. Beim neuen Kondratieff-Zyklus soll dieses Mal eine drastische Verarmung der Bevölkerung den Bankiers den neuen Spielraum eröffnen. „Denn wir haben über unsere Verhältnisse gelebt“, Sie kennen doch den Spruch?